„Guten Abend meine Damen und Herren, zur Aktuellen Kamera.“

Zum Tod des Journalisten Heinz Grote

Bereits am 27. August verstarb – fast 100-jährig – unser lieber und verdienter Genosse Heinz Grote.

Als Chefredakteur der Aktuellen Kamera, stellvertretender Leiter des Staatlichen Komitees für Fernsehen in der DDR und Dozent für Fernsehjournalistik an der Universität Leipzig, fand sein wichtigstes Wirken meist hinter den Kulissen statt.

Dennoch dürfte vielen DDR-Bürgern das Gesicht von Heinz Grote nicht unbekannt sein. Als Auslands-Korrespondent der Aktuellen Kamera berichtete Genosse Grote aus der Bundesrepublik und war gerade in den spannungsgeladenen Jahren 1974 bis 1977 oft auf der Mattscheibe präsent. In den 80er Jahren war es dann der „Schwarze Kanal“, der ihn montagabends ganze 144 mal als Vertretung für seinen engen Freund Karl-Eduard von Schnitzler in die Wohnzimmer der Republik brachte.

Heinz Grote war Zeit seines Lebens ein überzeugter und unerschütterlicher Kommunist, der sich weder durch seinen Dienst bei der Wehrmacht, noch seiner Zeit in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft verbiegen ließ.

Auf die Frage eines Journalisten, ob er seine Arbeit beim „Schwarzen Kanal“ bereue, antwortete er 2007 voller Überzeugung: „Nein! Höchstens daß es uns nicht immer gelungen sei, das für richtig Erkannte so zu belegen, wie es im Interesse der Sache richtig gewesen wäre.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Mit dem Ende der DDR ging auch Heinz Grote – damals bereits 65-jährig – in den verdienten Ruhestand. Sein kämpferisches Herz gab er aber nie auf. So war der ehemalige Kandidat der SED-Bezirksleitung Berlin bis zuletzt u.a. als Redakteur für die Publikation „mittendrin“ der Partei „die Linke“ (Bezirk Berlin-Mitte) aktiv.

Wir verneigen unser Haupt vor seinem Lebenswerk, und wünschen unserem lieben Genossen Heinz Grote eine gute Reise.


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