Archiv der Kategorie: Bei Anderen gefunden

Bei anderen gelesen

Im Rahmen der Rubrik „Bei anderen gelesen“ wird hier ein Artikel aus der B.Z. vom 28. Juni 2023 geteilt. Hierzu gibt der Vorsitzende der AiP, Michael Koth, den Kommentar: „Bei allen Differenzen: Wo er Recht hat, hat er Recht.“

UNGARNS MINISTERPRÄSIDENT ORBAN ÜBER MIGRATIONSPOLITIK

Deutschland „wird ein Land von Neuankömmlingen“

Exklusives BILD-Interview ++ „Wahrscheinlich mögt ihr Deutschen die Migration“

Er ist Europas umstrittenster Regierungschef: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (60) fordert ein Ende der militärischen Unterstützung der Ukraine – und eine knallharte Migrationspolitik.

Will er Europa abriegeln? Wie sieht er Deutschlands Einstellung zu Migration? Und freut er sich über das Umfrage-Hoch der AfD?

BILD traf Orban zum Exklusiv-Interview in Budapest.

BILD: Wie sehen Sie die aktuelle Situation in Europa?

Orban: „Die Situation ist, dass die Migration mehr und mehr zu einer historischen Herausforderung wird. Und wir Europäer sind nicht in der Lage, die richtige Antwort zu finden. Intellektuell und planerisch ist die Antwort sehr einfach. Aber politisch gesehen sind wir nicht in der Lage, sie zu geben. Die Antwort ist also ganz klar, wenn jemand das Gebiet der Europäischen Union betreten möchte, müssen wir zuerst ein Verfahren haben. Und diejenigen, die kommen möchten, müssen draußen warten. Sie müssen also physisch auf die Entscheidung der Mitgliedstaaten warten, ob sie ins Land kommen können oder nicht. Wenn die Entscheidung getroffen ist und die Antwort „Ja“ lautet, kann man einreisen, wenn die Antwort „Nein“ lautet, kann man nicht einreisen. Leider sind wir Europäer nicht in der Lage, das zu schaffen.“

Warum ist das aus Ihrer Sicht so?

Orban: „Ich weiß es nicht. Es ist schwer zu verstehen, weil verschiedene Länder unterschiedliche Vorstellungen von Migration haben. Wahrscheinlich mögt ihr Deutschen die Migration. Ihr seid stolz darauf, ein Land von Neuankömmlingen zu werden. Das ist eure Entscheidung.

In Ungarn haben wir eine andere Meinung. Wir denken, es ist zu riskant. Deshalb lehnen wir die Migration ab, besonders die illegale. Und wir machen eine klare Unterscheidung zu Gastarbeitern. Wir haben eine Regelung für Gastarbeiter und eine für Migranten. Sie machen diesen Unterschied nicht, weil Ihre Einstellung zur Migration positiv ist. Unsere Haltung ist vorsichtiger.“

Wie sehen Sie die Situation in Deutschland?

Orban: „Nein, das ist nicht mein Job, die Migrationsproblematik, wissen Sie. Ich würde also nie dafür argumentieren, um Sie zu überzeugen. Bitte akzeptieren Sie meinen Standpunkt zur Migration. Denn Sie sind ein Deutscher, Sie haben Ihren eigenen Standpunkt, Ihr Land hat seinen eigenen Standpunkt. Und ich akzeptiere, was auch immer Ihre Entscheidung ist. Meine einzige freundliche Bitte an Sie ist: Bitte mischen Sie sich nicht ein, wie die Ungarn ihre eigenen Entscheidungen treffen möchten. Das ist es, was ich möchte. Ich mische mich auch nicht in die Denkweise der Deutschen in Sachen Migration ein.“

Wie sehen Sie das denn in Europa, wenn Sie von Politikern oder Leuten als Populist bezeichnet werden oder sogar von Zeitschriften als Diktator. Wie gehen Sie damit um?

Orban: „Damit gehe ich überhaupt nicht um. Das sind nicht meine Wähler.“

Sind Sie nicht wütend, wenn Sie als Diktator bezeichnet werden?

Orban: „Nein, es geht um Politik, ich war 16 Jahre in der Opposition und 17 Jahre an der Macht. Ich habe also verloren, ich habe gewonnen, ich habe wieder verloren, ich kam zurück. Das nenne ich Demokratie. So ist es. Ich kenne niemanden in der europäischen Politik, der eine ähnliche Erfolgsbilanz vorweisen könnte.

Ich verstehe, dass wir z.B. in der Migration große Diskussionen haben und sie die ungarische Position schwächen wollen, aber ich muss da sehr deutlich sein. Ich sage immer: Leute, okay, wir sind uns nicht einig über Migration. Denn wir Ungarn sind der Meinung, dass es einige Werte gibt, die in Ungarn geschützt werden müssen – man kann sie als europäische Werte bezeichnen – wie zum Beispiel die Gleichbehandlung von Frauen, keine Homophobie, kein Antisemitismus. Und schauen Sie sich die Migrationsgruppen an, die kommen. Diese Migrationsgruppen halten diese Art von Werten nicht hoch. Warum sollten wir Ungarn das Risiko eingehen, Gemeinschaften zu haben, die unsere wichtigsten europäischen Werte nicht respektieren? Deshalb lehnen wir sie ab. Sie tun das nicht, Sie lassen sie rein, aber das ist Eure Aufgabe. Zwingen Sie mich nicht, denselben Fehler zu begehen und dieselbe Entscheidung zu treffen, die ich auf Ihrer Seite für einen Fehler halte.“

Warum waren Sie gegen den Asylkompromiss?

Orban: „Weil es ein Pull-Faktor ist. Es ist ein Pull-Faktor, die Botschaft an die Schleuser: Macht weiter so. Wir kommen hier zurecht, wir werden sie verteilen. Kommt einfach.“

Was genau an diesem Kompromiss ist ein Pull-Faktor?

Orban: „Wenn Sie sagen, dass wir die Migranten verteilen werden. Das ist an sich schon ein Pull-Faktor. Ich spreche jetzt aus meiner Erfahrung, gerade vor dieser Art von Nachricht, dass es einen Kompromiss gibt, der von Ungarn sowieso abgelehnt wurde. Die Aktivität der Schmuggler auf der Balkan-Route hat sofort zugenommen, es wurden mehr, mehr Schmuggler und mehr Migranten kamen an die Grenze. Die Zahl der Personen, die wir festnehmen müssen, wächst und wächst, weil sie das Gefühl haben, dass jetzt ein historischer Moment bevorsteht.“

Wenn Ungarn also keine umverteilten Migranten aufnehmen will, und ja, so haben Sie es vorgeschlagen, sind Sie dann bereit, die Gebühren zu zahlen?

Orban: „Nein. Wozu auch? Wir verteidigen die Grenzen Europas. Wir geben mehr als zwei Milliarden Euro aus, um den Schengen-Raum gegen illegale Einwanderer zu verteidigen. Wir haben keinen einzigen Pfennig aus Brüssel erhalten. Wofür sollen wir mehr bezahlen? Wir müssen unser ganzes Geld ausgeben, um die Grenze zu verteidigen, um Europa zu verteidigen und um Deutschland zu verteidigen.“

Wie bewerten Sie die Tatsache, dass Angela Merkel in Deutschland nun mehrfach mit Orden für die Flüchtlingspolitik ausgezeichnet wurde?

Orban: „Ich denke, sie hat die Auszeichnung aus verschiedenen Gründen verdient, denn sie war eine sehr hochrangige Vorsitzende der Europäischen Gemeinschaft und ich habe sie sehr respektiert. Aber ich war immer anderer Meinung als sie in der Migrationsfrage. Sie wird definitiv keine Auszeichnung zur Migrationspolitik von Ungarn bekommen. Aber aus anderen Gründen könnte sie das vielleicht.“

Wenn Sie auf das Jahr 2015 zurückblicken, gibt es eine Aussage, die Sie bedauern?

Orban: „Nein, überhaupt nicht. Ich war ziemlich langsam. Ich habe es zugelassen. In Ungarn hat es drei Monate gedauert, den Zaun hochzuziehen, den Zaun zu errichten.“

Bricht die EU deshalb auseinander, wegen der Migrationsfrage?

Orban: „Ungarn ist der Meister der Verteidigung der Außengrenze der Europäischen Union. Wir haben alles getan, um uns, Deutschland, Österreich und Europa zu verteidigen. Wir sind also auf der gleichen Linie, wenn ich das richtig verstehe.“

Wir sehen in Deutschland, dass die rechtspopulistische Partei AfD immer mehr Prozent bekommt. In den Umfragen liegt sie jetzt bei 20 Prozent und damit auf dem gleichen Niveau wie die Partei von Bundeskanzler Scholz. Sind Sie darüber glücklich?

Orban: „Nein, das ist Ihr Job, nicht meiner.“

Sie haben Kontakte zur AfD, nicht wahr?

Orban: „Wir haben sehr wenige, aber wir haben Kontakte zu allen demokratisch gewählten Parteien in Deutschland. Es gibt einen Grund, warum wir keine stärkere Zusammenarbeit mit der AfD haben, von dem wir nicht genau wissen, worum es geht. Es ist also nicht klar, ob das Programm für oder gegen Europa ist. Es ist also nicht leicht zu verstehen. Aber das ist sowieso nicht unsere Aufgabe, denn wir müssen uns mit den ungarischen Parteien und ungarischen Themen befassen. Es (die AfD, Anm. d. Red.) ist Ihre Partei.“

Welchen Grund sehen Sie dafür, dass die AfD bei 20 Prozent liegt?

Orban: „Europa lebt unter sehr schwierigen Bedingungen. Wissen Sie, die Europäische Union wurde für zwei Dinge geschaffen. Erstens für den Frieden, und jetzt befinden wir uns in einem Krieg. Das Zweite war der Wohlstand und in der Wirtschaft wird es immer mühsamer und schwieriger, den Wettbewerb aufrechtzuerhalten und den Menschen Wohlstand zu bieten. Ich verstehe also, dass die so genannten Protestparteien aufkommen. Ich spreche nicht von Deutschland, ich spreche allgemein von Europa.

Würden Sie die Chefs der AfD nach Budapest einladen?

Orban: „Es gibt keinen Grund, das zu tun. Aber diese Partei ist eine demokratisch gewählte Partei. Es ist eine deutsche Partei.“

Es gibt auch Leute in Deutschland, die sagen, dass sie Faschisten sind.

Orban: „Das ist Ihre Aufgabe. Ich würde nie etwas über eine demokratisch gewählte deutsche Partei sagen. Das ist Ihre Entscheidung, das ist nicht meine Aufgabe. Und provozieren Sie mich nicht zu dieser Diskussion.“


Bei anderen gelesen

Im Rahmen der Rubrik „Bei anderen gelesen“ wird hier auf einen Artikel aus der Jungen Welt vom 20. Juni 2023 aufmerksam gemacht. Dieser zeigt exemplarisch auf, dass das verbrecherische Werk der US-Imperialismus weltweit enttarnt werden muss.

Zum Mord angestiftet

Vietnam: Angreifer auf Bergregion wollen von Hintermännern beauftragt worden sein, »Unsicherheit und Unordnung zu schaffen«

Von Gerhard Feldbauer

Die gegen die kommunistische Führung Vietnams angezettelte Verschwörung gilt nach offiziellen Angaben als gescheitert. Am Morgen des 11. Juni hatten dazu angestiftete bewaffnete Angehörige der nationalen Minderheiten, die mehrheitlich die Bergregion im zentralvietnamesischen Hochland bevölkern, in der Provinz Dak Lak die Sitze der Volkskomitees und die Polizeipräsidien in den Gemeinden Ea Tieu und Ea Ktur im Distrikt Cu Kuin angegriffen. Im Hintergrund agierte dabei nach Angaben des vietnamesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit die Organisation FULRO (Front Unifié de Lutte des Races Opprimées). Dabei töteten die Angreifer vier Polizisten und drei Zivilisten, mehrere Personen wurden verletzt. Die Sicherheitskräfte nahmen 45 Angreifer fest, die restlichen flohen in den Dschungel, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Vietnam News Agency (VNA).

Generalmajor To An Xo vom Komitee der Sicherheit teilte mit, dass die Angreifer auch drei Geiseln genommen hätten, von denen zwei befreit wurden, einer dritten die Flucht gelang. Vietnam Television berichtete, dass einer der verhafteten Drahtzieher, ein Y Tho Ayun, aussagte, er habe die Dorfbewohner zu den tödlichen Angriffen angestiftet, um »Unsicherheit und Unordnung zu schaffen« und ihnen hohe Geldbeträge versprochen. Vietnam plus berichtete ähnlich: Festgenommene Attentäter hätten gestanden, den Befehl erhalten zu haben, »Regierungsbeamte und Polizisten zu töten sowie Eigentum und Waffen zu beschlagnahmen«. Ein Chanh Nie sagte im vietnamesischen Fernsehen, dass sein »Anführer« ihm gesagt habe, er solle »jeden erschießen, den er sehe«, und habe ihm versprochen, er würde »reich werden«. Westliche Quellen berichteten, sie hätten den Boden, der früher den Anführern der Minderheiten gehörte, zurückverlangt.

Laut dem Wiener Standard hat der in der BRD lebende »Menschenrechtler« Nguyen Van Dai verbreitet, es sei ein Aufstand ethnischer Minderheiten gegen die Kommunistische Partei. Van Dai ist Mitglied der Terrororganisation Viet Tan. Er wurde zuletzt im April 2018 vom Volksgericht Hanoi wegen der »Vorbereitung eines Umsturzes« zu 15 Jahren Haft verurteilt, danach im Juni auf Betreiben Berlins nach Deutschland ausgewiesen. Das offizielle Hanoi hält sich, offensichtlich um die Beziehungen zur BRD nicht zu belasten, jedoch mit der Benennung Van Dais zurück. Das bezieht sich sicher auch auf die USA, zu denen jedoch Medien erwähnen, dass sie in der Vergangenheit auch konterrevolutionäre Aktionen unterstützten.

VNA berichtete zwei Tage nach den Überfällen, dass das Leben in Cu Kuin wieder seinen normalen Lauf nehme. Restaurants, Geschäfte und Verkaufsstände hätten wieder geöffnet, Bauern gingen auf Feldern ihrer Arbeit nach, während an Kontrollpunkten rund um die Uhr Einsatzkräfte Wache stünden. Der stellvertretende Premierminister Tran Luu Quang besuchte die Angehörigen der Opfer, um zu gewährleisten, dass die örtlichen Behörden ihnen materielle und psychologische Unterstützung gewähren. Der Vizeminister für öffentliche Sicherheit, Luong Tam, beförderte vor Ort posthum die getöteten Polizisten und wies an, den Familien der Opfer 100 Millionen vietnamesische Dong (knapp 3.900 Euro) an Hilfsleistungen und 50 Millionen an verletzte Beamte zu überweisen. Wie VNA berichtete, verurteilten die Einwohner der betroffenen Gemeinde die Brutalität und Barbarei der Täter aufs Schärfste.

Die FULRO hatte seit den 60er Jahren gegen die Vorherrschaft der Vietnamesen gekämpft und wurde 1992 entwaffnet. Die letzten Kämpfer waren danach in die USA übergesiedelt. Im sozialistischen Vietnam genießen die 53 ethnischen Minderheiten, die mit fast 14 Millionen etwa 14,3 Prozent der Bevölkerung ausmachen, volle Gleichberechtigung und nehmen führende Posten in Partei und Staat ein. Derzeit verwirklicht die Regierung ein Programm zur »Erhaltung und Entwicklung der ethnischen Minderheiten 2021–2030«.


Vereint siegen – nicht getrennt unterliegen…

Im Rahmen der Rubrik „Bei anderen gelesen“ stellen wir hier einen Artikel aus der Jungen Welt vom 01. Juni 2023 unter der Losung „Vereint siegen – nicht getrennt unterliegen“ vor.

Maduro in Brasília

Venezuela und Brasilien vereinbaren enge Kooperation. Appelle zur Erweiterung des BRICS-Bündnisses und der Unabhängigkeit vom US-DollarVon

Volker Hermsdorf

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und sein venezolanischer Amtskollege Nicolás Maduro haben eine enge Zusammenarbeit auf zahlreichen Gebieten vereinbart. In Medien der beiden Länder, die mehr als 2.000 Kilometer Grenze teilen, wurde das Treffen am Montag in Brasília als »historisch« bezeichnet. Die wirtschaftliche Kooperation zwischen der größten Volkswirtschaft der Region und dem Land mit deren größten Erdölreserven dürfte globale Auswirkungen haben.

Lula sprach sich bei dem Staatsempfang auch für die Aufnahme Venezuelas in das aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehende BRICS-Bündnis aufstrebender Volkswirtschaften aus. Maduro unterstrich sein Interesse an der Mitgliedschaft und nannte BRICS ein »fortschrittliches Element beim Aufbau einer neuen, multipolaren Wirtschafts- und Weltordnung«. Nach Einschätzung Maduros wird diese Ordnung künftig stärker als bisher geprägt durch »die Einheit unseres Amerikas in seiner Vielfalt und die Rolle der BRICS, die sich zum großen Magneten für Länder entwickelt, die zusammenarbeiten wollen«.

Die Präsidenten vereinbarten mit Ministern beider Regierungen Allianzen in den Bereichen Wissenschaft und Technologie, Landwirtschaft, Verkehr, Energie, Aquakultur und Fischerei, Ökosozialismus, Tourismus und Kultur. Konkret einigten sich Maduro und Lula etwa darauf, die Wiederaufnahme venezolanischer Stromlieferungen in den brasilianischen Bundesstaat Roraima zu prüfen. Dessen Bevölkerung war bis 2019 über eine nach dem venezolanischen Guri-Staudamm benannte Trasse mit Strom versorgt worden. Lulas Vorgänger Jair Bolsonaro hatte die Kooperation mit seinem Amtsantritt beendet.

Maduro erinnerte in der Hauptstadt Brasiliens daran, dass die Handelsbilanz zwischen beiden Ländern während der ersten Amtszeit Lulas (2003 bis 2011) Rekordwerte erreicht hatte. Tatsächlich war der Wert der brasilianischen Ausfuhren ins Nachbarland im Jahr 2008 auf mehr als fünf Milliarden US-Dollar gestiegen. Unter dem US-freundlichen faschistischen Präsidenten Jair Bolsonaro (2019 bis 2022) fiel das Handelsvolumen auf den niedrigsten Stand der vergangenen 20 Jahre. »Das war schlecht für Venezuela und schlecht für Brasilien«, quittierte Lula, und betonte, es würden keineswegs nur Handelsbeziehungen wiederbelebt, »sondern auch politische, kulturelle, wirtschaftliche, wissenschaftliche und technologische Beziehungen zwischen unseren Jugendlichen, unseren Universitäten und unseren Streitkräften«.

Wie das Nachrichtenportal Brasil de Fato mitteilte, kritisierte Lula die Außenpolitik der USA gegenüber Venezuela und insbesondere die gegen das Land verhängte Blockade. »Die Welt, die gerade entsteht, sollte nicht von Sanktionen und dem Druck des Dollars geprägt sein«, zitierte das Portal den Präsidenten. »Die Blockade tötet Kinder und unbeteiligte Menschen.«

Einig waren sich die Präsidenten über die Bedeutung des Aufbaus einer neuen regionalen und globalen Finanzarchitektur. Am Dienstag warb Lula in dieser Sache beim Gipfeltreffen der südamerikanischen Staats- und Regierungschefs, das ebenfalls in Brasília stattfand, für die Wiederbelebung der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur). Er erneuerte den Vorschlag einer gemeinsamen Währung – ein Projekt, das er seit seiner ersten Amtszeit verfolgt. Mit Verweis auf Versuche der USA, missliebige Staaten von den weltweiten Finanztransaktionen auszuschließen, erklärte der brasilianische Präsident: »Mein Traum ist es, eine gemeinsame Währung für unsere Länder zu haben, mit der wir unsere Geschäfte unabhängig vom Dollar abwickeln können.«

Die BRICS-Länder arbeiten bereits daran, ihre Transaktionen in einer anderen Währung als dem US-Dollar abzuwickeln. Geht es nach Lula, treten Venezuela und andere Länder dem Staatenbund besser heute als morgen bei. Für die Aufnahme braucht es allerdings das Votum aller fünf Mitgliedsländer.


Tagung des Zentralkomitees der KPD würdigt die AiP

In der Kommuniqué der Tagung des Zentralkomitees der KPD am 13. Mai 2023, würdigte diese (wenn auch mit partiellem Unverständnis) die Antiimperialistische Plattform Deutschland. Der genaue Kontext ist dem nachfolgenden Bild des Artikels aus der „Roten Fahne“ zu entnehmen.

Beste Grüße von eurem ehemaligen stellvertretenden Parteivorsitzenden (1992-97) Michael Koth!


Vereint siegen – nicht getrennt unterliegen!

Im Rahmen der Rubrik „Bei Anderen gelesen“ möchten wir hiermit auf einen Artikel aufmerksam machen, welcher am 14. Juni 2023 in der jungen Welt (Nr. 136) erschienen ist.

Gegen US-Hegemonie

Iran baut wirtschaftliche Beziehungen zu Lateinamerika aus. Erste Station auf Reise des Präsidenten ist Venezuela

Von Jörg Kronauer

Fünf Tage, drei Länder. Irans Präsident Ebrahim Raisi hält sich seit Montag in Lateinamerika auf. Zunächst traf er in Venezuela ein, von wo er nach Kuba und Nicaragua weiterreist. Alle drei Länder, die von den USA mit Sanktionen bekämpft werden, teilen mit Teheran das Ziel, »Widerstand gegen Imperialismus und Unilateralismus zu leisten«, erklärte Raisi unmittelbar vor seiner Abreise: »Die Beziehungen zwischen der Islamischen Republik Iran und den unabhängigen Staaten in Lateinamerika sind strategisch.« Entsprechend wird Irans Präsident auf seiner Lateinamerikareise von einer hochrangigen Delegation begleitet, so beispielsweise von den Ministern für Äußeres, Erdöl, Verteidigung und Gesundheit.

Der Ausbau der Beziehungen zu Venezuela macht schon seit einiger Zeit einen Schwerpunkt der iranischen Lateinamerikapolitik aus. Iran hilft dem südamerikanischen Land, das die größten Erdölvorräte weltweit besitzt, seit 2020 systematisch auf dessen Ölsektor aus, der erheblich unter den US-Sanktionen leidet. Am 11. Juni 2022 unterzeichneten die Außenminister beider Länder am Rande eines Besuchs des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Teheran darüber hinaus einen auf 20 Jahre angelegten »Kooperationsfahrplan«, der helfen soll, die bilaterale Zusammenarbeit nicht nur auf dem Energiesektor, sondern auch im Handel sowie in den Bereichen Wissenschaft und Technologie auszubauen. Al-Dschasira zitierte damals den Politikwissenschaftler Hamed Musawi von der Universität Teheran mit der Äußerung, der Versuch, »Widerstand gegen die amerikanische Hegemonie« zu leisten, könne »erfolgreich sein«, sofern »größere Länder wie China und Russland sich daran beteiligen«.

An ihre Teheraner Absprachen vor ziemlich genau einem Jahr knüpften Maduro und Raisi bei ihrem Treffen am Montag in Caracas an. Unterzeichnet wurden diesmal fast 20 einzelne Vereinbarungen, darunter eine, die Stipendien für venezolanische Studenten vorsieht. Beide Staaten wollen ihr Handelsvolumen von zur Zeit drei auf zehn Milliarden US-Dollar steigern; Raisi nahm sogar ein Volumen von 20 Milliarden US-Dollar in den Blick, nannte allerdings keinen Zeitpunkt dafür. Maduro stufte Raisis Besuch als »neuen Meilenstein in unserer Beziehung« ein und erklärte: »Imperien und Hegemonien müssen ein Ende haben, und die Identität aller Regionen der Welt, aller Kulturen, aller Völker muss respektiert werden.« »In diesem Sinne« seien Iran und Venezuela »vereint«.

An ihre Teheraner Absprachen vor ziemlich genau einem Jahr knüpften Maduro und Raisi bei ihrem Treffen am Montag in Caracas an. Unterzeichnet wurden diesmal fast 20 einzelne Vereinbarungen, darunter eine, die Stipendien für venezolanische Studenten vorsieht. Beide Staaten wollen ihr Handelsvolumen von zur Zeit drei auf zehn Milliarden US-Dollar steigern; Raisi nahm sogar ein Volumen von 20 Milliarden US-Dollar in den Blick, nannte allerdings keinen Zeitpunkt dafür. Maduro stufte Raisis Besuch als »neuen Meilenstein in unserer Beziehung« ein und erklärte: »Imperien und Hegemonien müssen ein Ende haben, und die Identität aller Regionen der Welt, aller Kulturen, aller Völker muss respektiert werden.« »In diesem Sinne« seien Iran und Venezuela »vereint«.

Der Ausbau der Wirtschaftskooperation wird laut Berichten auch bei Raisis Besuchen in Kuba und in Nicaragua im Mittelpunkt stehen. Die kubanisch-iranischen Beziehungen hatten neuen Schwung gewonnen, nachdem Kuba im Sommer 2021 die Herstellung eines als sehr wirksam geltenden kubanischen Covid-19-Impfstoffs in Iran genehmigt hatte. Im Mai 2023 hielt sich eine kubanische Delegation in Teheran auf und unterzeichnete rund ein Dutzend Vereinbarungen über eine engere Zusammenarbeit unter anderem auf den Feldern der Biotechnologie, Gesundheit und Landwirtschaft. Anfang des Jahres wurde Berichten zufolge eine direkte Schiffsverbindung zwischen den beiden Ländern aufgenommen, um den Handel, der bislang eher schwach ist, zu intensivieren. In Nicaragua hatte zuletzt im Februar Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian Gespräche zur Stärkung des Handels geführt. Ob US-Berichte zutreffen, dass es damals auch um einen Ausbau militärischer Beziehungen ging, ist unklar.

Iran ist jedenfalls tatsächlich dabei, seinen militärischen Radius langsam, aber konsequent auszuweiten. Das zeigt sich auch in Lateinamerika: Ende Februar gestattete es die Regierung Brasiliens zwei iranischen Kriegsschiffen, für einige Tage in Rio de Janeiro anzulegen. Der Aufenthalt der Kriegsschiffe war Teil einer längeren Fahrt, mit der die iranische Marine zum ersten Mal vor den Küsten Lateinamerikas Präsenz zeigte. Im Juli 2021 hatte ein iranisches Kriegsschiff, auch dies ein Novum, Sankt Petersburg besucht; die beiden vor Rio ankernden Schiffe hatten zuvor den Pazifik gekreuzt. Nun plant Teheran die Entsendung einer Flottille in die Antarktis – auch zum Beleg dafür, dass es sich von den USA nicht einhegen lässt.


Neues (Altes) zu Corona…

AN: Chefarzt Prof. Dr. Thomas Sarnes spricht Klartext: „Corona – Wir werden alle belogen!“

Derselbe Beitrag auf YT: https://www.youtube.com/watch?v=NcIYkj1h1Fg

Niemand kann später sagen: „Das habe ich nicht gewusst…

Siehe auch folgende PDF-Dateien zum Herunterladen:

Anti-Corona-Kurier Nr. 1  und  Dr. Rath

Anti-Corona-Kurier Nr. 2  Anti-Corona-Kurier Nr. 3

Anti-Corona-Kurier Nr. 4 Anti-Corona-Kurier Nr. 5

Anti-Corona-Kurier Nr. 6 Anti-Corona-Kurier Nr. 7

Anti-Corona-Kurier Nr. 8 Anti-Corona-Kurier Nr. 9

Anti-Corona-Kurier Nr. 10 Anti-Corona-Kurier Nr. 11

Anti-Corona-Kurier Nr. 12


Interview mit Peter-Michael Diestel, letzter DDR-Innenminister

In der Berliner Zeitung erschien heute ein Interview mit dem letzten DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel, das wir allen sehr ans Herz legen. Wir wünschen aufschluss- und erkenntnisreiche Lektüre:

30 Jahre Wiedervereinigung:

Peter-Michael Diestel: „Die Ostdeutschen sind führungslos“


GEHEIM-Exklusivinterview mit Baschar al-Assad

In dem Magazin GEHEIM erschienen in Ausgabe 1/2020 ein sehr interessantes Exklusivinterview mit Baschar al-Assad, das wir mit freundlicher Genehmigung des Verlags hier veröffentlichen.

Wir empfehlen allen, diese Zeitschrift zu abonnieren.

weiterlesen


GEHEIM-Artikel zur Ermordung des Generals Soleimani

In dem Magazin GEHEIM erschienen in Ausgabe 1/2020 ein sehr interessanter Artikel zur Ermordung des Generals Soleimani, den wir mit freundlicher Genehmigung des Verlags hier veröffentlichen.

Wir empfehlen allen, diese Zeitschrift zu abonnieren.

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Bei KenFM gefunden… Corona: Erfolgsgeschichte Vietnam

Zum Lesen: Tagesdosis 8.5.2019 – Corona: Erfolgsgeschichte Vietnam

Zum Anschauen bei YouTube: