Archiv des Autors: AiP West

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Berliner Kurier vom 29.09.2025…von Peter Wiezorek

BFC Dynamo holt einen Punkt und bangt um Rufat Dadashov.Der Kapitän der Weinrot-Weißen muss mit Knieschmerzen vorzeitig raus. Bei all dem Verletzungspech bisher schrillen jetzt die Alarmglocken.

Auf diesen Punkt hätte vorher bestimmt nicht jeder gewettet, umso schöner ist das 0:0 für den BFC Dynamo vor 1169 Zuschauern in Fürstenwalde beim vor dem Spieltag Regionalliga-Tabellendritten VSG Altglienicke. Aber wenn es noch besser gelaufen wäre, hätten es auch gut und gerne drei Zähler sein können.Denn Dynamo legte frech los. Die Klartext-Ansage von Sportchef Enis Alushi unter der Woche (KURIER berichtete) hat anscheinend Wirkung gezeigt. Der BFC war sich durchaus endlich mal wieder der eigenen Klasse bewusst, kämpfte und ackerte. Schon nach sieben Minuten brennt es im Strafraum der VSG lichterloh. Aber erst steht die Latte, bei Nachschuss von Rufat Dadashov dann Torwart Luis Klatte im Weg (7.).Oder dann in Minute 59: Leandro Putaro zieht gekonnt ab, der Ball springt von der Unterkante der Latte vor der Torlinie zurück ins Feld. Doch weil sich auch Altglienicke die eine oder andere gute Chancen erarbeitet, geht das Remis unterm Strich in Ordnung.Trainer Dennis Kutrieb: „Wir sind in einer Situation, in der wir, glaube ich, mit dem 0:0 zufrieden sein müssen. Klar, wir haben gerade in der ersten Halbzeit glasklare Torchancen gehabt, da müssen wir zwei, drei Tore schießen. Der Gegner hatte nicht viel gehabt, hat in der zweiten Hälfte nur eine Schwächephase von uns genutzt, wo wir mal durchpusten mussten. Trotzdem: Es war eine top kämpferische Leistung von der gesamten Mannschaft.“So gut der Auftritt auch war, eine ganz bittere Sache bleibt: Kapitän Rufat Dadashov bekam einen Tag vor seinem 34. Geburtstag einen Schlag aufs Knie und musste in der 50. Minute raus. Bei all dem Verletzungspech, das die Weirot-Weißen in dieser Saison schon hatten, bemüht Kutrieb jetzt sogar höhere Mächte: „Ich bete zu Gott, dass nicht noch ein Verletzter dazu kommt. Da müssen wir abwarten.“ Und ganz fest die Daumen drücken.


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UZ vom 26.09.2025 von Volker Hermsdorf

„Eiserne Freundschaft“ Der kubanische Präsident zu Besuch in Laos, Vietnam und China

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hat während einer mehrtägigen Reise nach Vietnam, China und Laos Anfang September die Beziehungen zu den drei asiatischen Ländern, mit denen Havanna seit Jahrzehnten politisch, wirtschaftlich und ideologisch eng verbunden ist, weiter vertiefen können. Angesichts der von Washington ständig verschärften Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade, die den Alltag der rund zehn Millionen Kubaner zunehmend beeinträchtigt, setzt Havanna auf die Stärkung seiner strategischen Allianzen mit befreundeten Ländern.

Eine Botschaft dieser Reise Reise lautet: Kuba bleibt trotz aller Feindseligkeiten handlungsfähig und baut seine Beziehungen zum Globalen Süden aus.


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Junge Welt vom 23.09.2025

Nordkorea bietet USA Gespräche an

 Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat sich offen für Gespräche mit den USA gezeigt, das Atomwaffenprogramm seines Landes aber für nicht verhandelbar erklärt. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA vom Montag und zitierte Kim. Die neue Regierung in Südkorea hatte US-Präsident Donald Trump nahegelegt, mit Nordkorea wieder Gespräche aufzunehmen. Präsident Lee Jae Myung hatte behauptet, der Norden baue jedes Jahr 15 bis 20 Atombomben, jede Reduzierung sei daher wünschenswert. Jüngste Gesprächsangebote aus Washington und Seoul hatte Kim am Sonntag als unaufrichtig zurückgewiesen, aber gesagt, dass er persönlich noch gute Erinnerungen an Trump habe. 


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Berliner Kurier vom 15.09.2025

Raus aus der Krise: Das macht dem BFC Dynamo neuen Mut Erster Heimsieg der Saison

Der BFC Dynamo vergoldet den Punkt aus dem Spiel bei Hertha BSC II

Die Weinrot-Weißen haben in der Partie gegen den Greifswalder FC den besseren Punch und machen spät den Erfolg per Doppelschlag klar.

Na bitte, geht doch. Am 8. Spieltag der Regionalliga feiert der BFC Dynamo seinen ersten Heimsieg. Vor 1784 Zuschauern im Sportforum heißt es gegen den Greifswalder FC 2:0 (0:0). Nach dem 2:2 bei Hertha BSC II zeigt die Tendenz klar nach oben.Es ist ein hartes Stück Arbeit, ein verdammt hartes. Der miese Start in die Saison hängt beiden Teams in den Trikots. Angst, Fehler zu machen, beherrscht die Aktionen. Der Regen tut sein Übriges dazu, dass es kein Knallerspiel wird. Aber die Spannung, die über allem liegt, macht den fehlenden Fußball wett. Chancen sind Mangelware und sorgen zumindest auf der jeweils anderen Seite für Erleichterung, dass selbst beste Möglichkeiten wie die von Greifswalds Jannis Farr (55.) im Abendhimmel landen.

Doch dann knallt es plötzlich gewaltig. Dynamos Willi Reinke jagt die Kugel mit aller Gewalt in den Dreiangel (73.). Und weil Moritz Polte nur vier Minuten später nachwäscht, ist die Partie ganz fix entschieden.

„Die Mannschaft hat mit Herz und Leidenshaft den taktischen Plan umgesetzt. Wir haben fast gar nichts zugelassen. Das ist schon aller Ehren Wert“, freute sich Trainer Dennis Kutrieb, der schwer erkältet das Spiel nicht mit der gewohnten Leidenschaft an der Seite verfolgen konnte.


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Berliner Kurier vom 10.09.2025 von Matthias Fritzsche

Tanz ums Sportforum: Der BFC Dynamo ist weiter als vor drei Jahren

Auf dem Rasen hat es der BFC Dynamo schwer. Reichlich Rückschläge machen den Neuanfang für das Team von Trainer Dennis Kutrieb zu einer kniffligen Kiste. Doch deshalb ist nicht alles schlecht rund ums Sportforum. Abseits der Regionalliga gibt es auch gute Nachrichten.Sportlich ist da natürlich der Pokal. Im DFB-Pokal hat die Mannschaft gegen den VfL Bochum (1:3 n.V.) gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Und im Berlin-Cup folgte dem 7:0 über Concordia Britz ein 7:1 über den VfB Berlin 1911. Sportpolitisch mehren sich die Zeichen, dass es bei der Aufstiegsregelung zur 3. Liga zu einer gerechteren Lösung kommen wird.Erklärtes Fernziel des BFC Dynamo ist der Aufstieg in die 3. Liga. Eng verbunden damit ist die Stadionfrage mit einem drittligatauglichen Sportforum. Druck auf den Kessel macht auch diese Spielzeit sicher keiner. Und doch ist die Gemengelage durch den stetigen Kampf viel besser als noch vor einigen Jahren.Gefühlt stumpft sich dieses Thema gerade in den Mühlen der Politik zu einem Kiesel ab. Rund und ohne jegliche Kanten. Viele Jahre Kampf um die Heimstätte des BFC haben Spuren hinterlassen. Negative Spuren. Immer, wenn der BFC sportlich dran war, rutschte der Aufstieg doch noch durch und die Politik entging ultimativem Handlungsdruck. Das ging so weit, dass vor drei Jahren von einem drittligatauglichen Stadion der Dynamos auf dem Gelände des Sportforums keine Rede mehr war. Der damals amtierende rot-rot-grüne Senat machte einen Haken an die Pläne. Drittliga-Fußball mit dem BFC im Sportforum war 2022 Geschichte. Ziel war es, das Sportforum abzureißen und mit einem Mini-Stadion (weniger als 2000 Zuschauer Kapazität) zu ersetzen. Mutige Politiker wie der BFC-Unterstützer Martin Pätzold sowie die Abgeordneten Danny Freymark und Stephan Standfuß (alle von der CDU-Fraktion) stellten ein erstes Stopp-Zeichen für die Pläne des damaligen Senats auf.Ein Runder Tisch der Politik, organisiert von Prof. Dr. Martin Pätzold (Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses aus dem Wahlkreis Alt-Hohenschönhausen) brachte allerdings nicht die gewünschte Bewegung in die Sache. Wirtschaftsboss Peter Meyer damals: „Als Ergebnis des Gesprächs muss ich sagen, dass man uns offenbar mit aller Macht in den Jahnsportpark umsiedeln will. Eine Bereitschaft für ein drittligataugliches Stadion oder auch nur einen Umbau und Sanierung kann ich nicht erkennen. Ich bin total enttäuscht.“

Drei Jahre später hat sich der Wind gedreht. Auch wenn Investitionen am Sportforum vorbei ins Mommsenstadion gingen. Auch, wenn in den drei Jahren außer einer sündhaft teuren Machbarkeitsstudie kein Euro verbaut wurde. Auch, wenn gefühlt die Hinhaltetaktik die gleiche zu sein scheint. Fakt ist: Im aktuellen Koalitionsvertrag steht zumindest das Regierungsziel Ausbau des Sportforums zu einem drittligatauglichen Stadion drin.Dass das kaum das Papier samt Tinte wert ist, ist das eine. Das Andere: Vor drei Jahren gab es nicht einmal das. In knapp 13 Monaten wird in Berlin wieder ein neuer Senat gewählt. Im Wahlkampf wird auch wieder das Sportforum seine Rolle bekommen. Die aktuell Verantwortlichen müssen erklären, warum sie ihre Versprechen nicht eingehalten haben. Neue Versprechen werden gemacht, um Kreuzchen von den Wählern zu bekommen. Für den BFC ist es eine neue Chance. Frei nach dem Motto: Dein Platz im Stadion, dein Kampfplatz für die Zukunft. Und mit Martin Pätzold haben sie mittlerweile einen echten Unterstützer an ihrer Seite, der auch hier jede Woche im KURIER als Mannschaftskapitän Politik die Spiele tippt. Mehr (sichtbare) Verbundenheit geht nicht. Und das gab es vorher noch von niemanden aus der Politik. So ändern sich Zeiten.


Blumenkorb zum 77. Gründungstag der DVRK

In guter Tradition und Verbundenheit ließ die Antiimperialistische Plattform Deutschland anlässlich des 77. Gründungstages der Demokratischen Volksrepublik Korea einen farbenfrohen Blumenkorb zusammenstellen, der am 9. September – gemeinsam mit zahlreichen anderen Geschenken befreundeter Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen aus aller Welt – am Großmonument Mansudae, zu Füßen der Bronzestatuen des hochverehrten Präsidenten KIM IL SUNG und des geliebten Führers, Genossen KIM JONG IL feierlich niedergelegt wurde.


Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA über die zahlreichen internationalen Würdigungen zum Gründungstag der DVRK:

Anlässlich des 77. Gründungstages der DVR Korea wurden an den Bronzestatuen von Genossen Kim Il Sung und Kim Jong Il auf dem Hügel Mansudae in Namen der internationalen Organisationen, der ausländischen Persönlichkeiten und der Auslandskoreaner die Blumenkörbe niedergelegt.

Unter denen waren der Rat des Internationalen Budo-Fonds, Ehrenvorstandsmitglieder des Rates des Kimilsung-Kimjongil-Fonds, Qiu Shui Bo und Cui Dong Wen, der Vorsitzende der Antiimperialistischen Plattform Deutschlands, Michael Koth, der stellvertretende Abteilungsleiter für Reise des Präsidentenbüros der Republik Äquatorial-Guinea Tolomeo Miko Nussibi Anggono, die Familien von Ryang Song Ryong, Kim Chol und Kim Sun Ok in China, die mit dem antijapanischen revolutionären Kampf in Verbindung standen.

An demselben Tag legte die Heimatbesuchergruppe der Studenten der Abgangsklasse der Koreanischen Hochschule des Generalverbandes der Japankoreaner unter Leitung vom Dekan Kim Yang Sung an den Bronzestatuen von Genossen Kim Il Sung und Kim Jong Il einen Blumenkorb nieder.


Der Blumenkorb ist Ausdruck unserer unverbrüchlichen Freundschaft zum koreanischen Volk, den Staatsorganen und der revolutionären Partei der Arbeit Koreas. Er erinnert an die vielen großen Opfer, die das stolze koreanische Volk auf seinem Weg zu einem freien und unabhängigen Korea geleistet hat und unter dem Einfluss westlicher Kriegstreiberei jeden Tag aufs Neue bereit ist zu leisten.

Die Front, die seit 77 Jahren von den ruhmreichen Truppen der Koreanischen Volksarmee eisern gehalten wird, verteidigt mehr als nur das geschichtsträchtige Land zwischen dem heiligen Berg Paektusan im Norden und den historischen Grabstätten Kaesongs im Süden. Sie verteidigt die revolutionären Ideen KIM IL SUNGs und KIM JONG Ils von Freiheit, Autarkie und Souveränität. Sie verteidigt den Staat gewordenen Willen einer Nation, die nach Jahrhunderten der Knechtschaft und Entbehrung sich aus eigener Kraft ihrer Ketten entledigt und sich mit flammender Begeisterung ein eigenes Paradies geschaffen hat.

Es ist nicht nur die sichtbare Front in Panmunjon – jener in Beton gegossener imperialistischer Klinge, die bis heute tief ins Fleisch des gesamten koreanischen Volkes schneidet – die verteidigt werden muss. Es sind vor allem die unsichtbaren Fronten, die fernab der Grenzen auf der koreanischen Halbinsel, das Leben und die Freiheit aller Menschen bedrohen.

Sie gilt es immer und überall mit dem revolutionären Eifer unserer tapferen koreanischen Brüder und Schwestern zu verteidigen. Mit Ihnen als Vorbild stellen wir uns der ungehemmten Hochfinanz, die mit ihrem tollwütigen, US-imperialistischen Kettenhund bereit ist, die Welt in Brand zu setzen, nur um ihren kapitalistischen Hunger an den Leibern der Erdenvölker zu stillen, mutig entgegen.

Für das Leben, für den Frieden und für die Freiheit aller Menschen auf dieser Erde.


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Junge Welt vom 09.09.2025 von Martin Weiser

Dilettantische Infiltration

Bericht: US-Navy-Einheit drang 2019 in Nordkorea ein und tötete Fischer. Präsident weiß von nichts

Was die renommierte New York Times am Freitag berichtete, hat es in sich. Bereits 2005 soll eine US-Spezialeinheit die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) mit einem Mini-U-Boot infiltriert und Soldaten unbemerkt an Land abgesetzt haben. Wochen vor dem zweiten Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Kim Jong Un im Februar 2019 in Vietnam wurde die Militäraktion dann noch einmal wiederholt. Angeblich sollte beim zweiten Mal nur eine neue Abhörvorrichtung installiert werden, um Kims Kommunikation vor dem Gipfeltreffen abzufangen. Dazu kam es aber nie. Als die US-Soldaten die etwa hundert Meter vom U-Boot bis ans Festland geschwommen waren, entdeckten sie auf einmal ein Fischerboot, und aus Angst, aufzufliegen, eröffneten sie das Feuer. Die Besatzung von zwei oder drei Mann war sofort tot. Die Eindringlinge stellten sicher, dass keiner überlebt hatte, warfen die Leichen ins Meer und verschwanden wieder.

Laut den Quellen der New York Times sei es unklar, ob die DVRK überhaupt von dieser US-Aktion wusste. Zumindest wurde sie nie öffentlich kritisiert, und Kim traf sich nicht nur im Februar in Hanoi, sondern auch im Juni an der innerkoreanischen Grenze mit Trump ohne Anzeichen für eine Verstimmung. Mit dem prominenten Bericht stellte die Zeitung aber sicher, dass Kim jetzt höchstpersönlich davon erfährt, und betonte auch noch, dass der US-Präsident den Einsatz in seiner ersten Amtszeit abgesegnet habe. Bereits im Herbst 2018, also nur ein paar Monate nach seinem ersten Treffen mit Kim in Singapur, soll er die Erlaubnis dazu gegeben haben. Im Artikel wird beteuert, es ginge darum, die Misserfolge dieser »Seals Six« genannten Spezialeinheit ans Licht zu zerren. Zitiert wird noch ein Rechtsprofessor, der erklärt, dass Trump sich vielleicht ein wenig strafbar gemacht habe. Schließlich hätte das US-Parlament bei solchen Einsätzen zumindest informiert werden müssen. Aber es wirkt doch sehr merkwürdig, dass Trump nur Tage vor der Veröffentlichung durchblicken ließ, er würde noch einmal mit Kim verhandeln und dann nicht wie 2019 einfach ohne Abkommen zurückkommen. Einfacher ließe sich ein dritter Trump-Kim-Gipfel wohl nicht sabotieren.Dabei hatte die US-Regierung von Joe Biden, die von 2021 bis 2024 im Amt war, sich sehr schnell dieser Militäraktion angenommen. Direkt im ersten Jahr wurde eine Untersuchung eingeleitet und führenden Abgeordneten im Kongress der Abschlussbericht vorgelegt. Aber weder den involvierten Soldaten noch Trump konnte oder wollte man anscheinend ein Fehlverhalten nachweisen. Als der Präsident mit dem Zeitungsbericht konfrontiert wurde, meinte er, er könnte ja einmal nachschauen, habe aber von dieser Militäraktion noch nie gehört.

Die DVRK schweigt sich bisher aus zu dieser Verletzung ihres Territoriums und Ermordung ihrer Staatsbürger. Ob Trump diesen Vertrauensverlust kitten kann, scheint fraglich. Aber vielleicht war das Vertrauen auch nie da. Als im April 2018 Mike Pompeo, kurz zuvor vom CIA-Chef zum Außenminister gemacht, Pjöngjang besuchte, empfing ihn Kim mit einem Witz. Er hätte nicht gedacht, dass Pompeo wirklich in die DVRK kommen werde. Schließlich habe dieser versucht, ihn umzubringen. Pompeos halbernste Antwort: Er versuche es immer noch. Für eine Aufweichung der US-Sanktionen mag Kim deswegen gerne über all das hinwegsehen. Aber zumindest intern wird er wahrscheinlich schwere Konsequenzen ziehen müssen. Dass mit »Seals Six« genau dieselbe Einheit zum Einsatz kam, die 2011 Osama bin Laden exekutiert hat, wird wohl zusätzlich für Unmut sorgen bzw. die bereits vorhandene Angst vor ausländischen Attentaten auf Kim und seine Familie noch erhöhen.


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Junge Welt vom 04.09.2025 von Arnold Schölzel

Parade der Abschreckung

China feiert Kriegsende vor 80 Jahren und zeigt bei Heerschau modernste Waffen aller Teilstreitkräfte

Am 2. September 1945 kapitulierte Japan vor den Alliierten, China erklärte den 3. September zum Tag des Sieges im »Widerstandskrieg gegen Japan« und im »Weltweiten Antifaschistischen Krieg«. Der Kolonialfeldzug Japans seit 1931 kostete in China nach offizieller Schätzung rund 35 Millionen Menschen das Leben.

Am Mittwoch erinnerte die Volksrepublik an den Sieg vor 80 Jahren und erntete allein dafür im Westen gallige Kommentare. Unter den 26 Staats- und Regierungschefs, die in Beijing an den Feierlichkeiten teilnahmen, war nur einer aus einem EU-Staat: der slowakische Ministerpräsident Robert Fico. Anwesend waren u. a. die Staatschefs Kubas, Russlands, Vietnams, Indonesiens, des Iran, der Demokratischen Volksrepublik Korea, der Mongolei, Zimbabwes und Serbiens. Auf den Tribünen saßen Angehörige von Menschen, die an der Seite Chinas gekämpft hatten, aus Russland, den USA, Großbritannien, Frankreich und Kanada.Zum zweiten Mal nach 2015 beging die Volksrepublik an diesem 3. September den Jahrestag mit einer Militärparade (dpa: »China protzt mit Waffenschau«) und stellte dabei in 45 Formationen zahlreiche neue Waffensysteme vor. Eine Auswahl: Weltpremiere hatten atomwaffenfähige Raketen der land-, see- und luftgestützten strategischen Streitkräfte, darunter Hyperschallwaffen. Vorgeführt wurden unbemannte Kampfjets sowie Aufklärungs- und Angriffsdrohnen und schiffsgestützte unbemannte Hubschrauber. Westliche Beobachter hoben die »Loyal Wingmans« hervor – Drohnen, die mit Menschen besetzte Kampfjets im Einsatz unterstützen oder Aufklärungsmissionen fliegen – sowie eine neuartige Laserwaffe, die Schwärme kleinerer Drohnen oder Lenkwaffen abwehren kann. Die Zuschauer sahen unbemannte Systeme, die über und unter Wasser einsetzbar sind. Präsentiert wurden Luftverteidigungssysteme, die in der Lage sind, Raketen abzufangen und auch gegen Satelliten eingesetzt werden können. Über den Tiananmenplatz rollten neue Luftverteidigungssysteme zur elektronischen Kampfführung sowie eine neue Generation von Kampfpanzern und Langstreckartillerie. Die Luftwaffe zeigte trägergestützte Kampfflugzeuge und strategische Bomber sowie einen Tarnkappenjäger der fünften Generation. Aufmerksamkeit erregte eine Formation, deren Fahrzeuge für Cloud Computing, digitale Kommunikation, Luft-Boden-Netzwerke ausgerüstet sind. Sie können schnell neue Arten von Cybersystemen zur Unterstützung gemeinsamer Operationen aufbauen.Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping eröffnete die Parade mit einem Appell für Weltfrieden und erklärte: »Heute steht die Menschheit erneut vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, Dialog und Konfrontation, Win-Win und Nullsummenspiel.« Vor 80 Jahren habe es sich um Chinas ersten vollständigen Sieg gegen ausländische Aggression in der Neuzeit gehandelt. Er rief die Staaten der Welt dazu auf, »die Grundursache des Krieges zu beseitigen und eine Wiederholung historischer Tragödien zu verhindern«.

Die Abschreckung wirkte. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte zum Geschehen in Beijing, »Europa« müsse »geopolitische Macht aufbauen«, es befinde sich »in einem Kampf um die Freiheit«. US-Präsident Donald Trump schrieb per Internetplattform Truth Social an Xi: »Bitte richten Sie meine herzlichsten Grüße an Wladimir Putin und Kim Jong Un aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren.«


Informationen aus dem Netz…

http://www.nordkorea-info.de/kim-il-sung,-der-ewige-praesident-der-republik.html

http://www.nordkorea-info.de/publikationen.html

https://de.kkfonline.com/2025/08/15/rede-des-verehrten-genossen-kim-jong-un-auf-der-festveranstaltung-zum-80-jahrestag-der-befreiung-des-vaterlandes/


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Junge Welt vom 29.07.2025…

Pjöngjang zeigt Seoul kalte Schulter

 Die Vizedirektorin der Informationsabteilung des ZK der Arbeiterpartei Koreas, Kim Yo Jong, hat Gesprächsangeboten aus Südkorea am Montag eine Absage erteilt. »Wir stellen erneut die offizielle Haltung klar, dass, unabhängig davon, welche Politik Seoul beschließt und welche Vorschläge es macht, wir kein Interesse daran haben«, sagte Kim laut KCNA. Es gebe keinen Grund für ein Treffen und auch kein Thema, das besprochen werden müsste, fügte sie hinzu. Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung hatte sich zuvor offen für eine erneute Annäherung an die Demokratische Volksrepublik gezeigt.