Warum der westliche Block den Systemwechsel in Libyen will
Mit dem Libyen-Krieg ist seitens der westlichen Geldsack-Demokratie genau das umgesetzt wurden, was viele Systemkritiker als nächstes beim Iran vermutet hätten. Nach dem gewaltsamen Umsturz im Irak, von dem sich das Land bis heute nicht erholt hat und dessen grauenhafte Folgen für Land und Volksgruppen bis heute noch nicht richtig aufgearbeitet wurden, zieht sich die US/NATO-Blutspur weiter nach Libyen. Von Imperialismus-kritischer Seite wurde zunächst nur auf das Öl verwiesen, da Libyen über einen Anteil von 2-3 % des geschätzten Weltbestandes verfügt. Das greift hier zu kurz, da die Kriegsparteien, vor allem Italien und Frankreich, bereits gute Öl-Verträge mit Libyen hatten, auch wenn hier ein guter Teil des Gewinns den Libyern zu gute kam.
Lohnen soll sich die Aggression gegen Gaddafi aber in anderer Hinsicht. Die libysche Wirtschaft trug sehr ausgeprägte sozialistische Elemente mit Importverboten zum Schutz der einheimischen Wirtschaft, Preiskontrollen und staatlich überwachter Güterverteilung. Subventionen (oder Rettungspakte) erhielten nicht die Banken und Großkonzerne, sondern die Industriezweige für den alltäglichen Bedarf der Bevölkerung, also Nahrung, Wasser, Strom, Wohnungen usw.
Auch ein kostenloses Bildungssystem gehört zu den sozialen Errungenschaften der Gaddafi-Regierung. Durch gutes Haushalten wuchs der staatliche Goldschatz auf 150 Tonnen Gold – heute behauptet die westliche Presse verlogen, das Gold hätten sich die Gaddafis selbst eingesteckt. Das machte das Land unabhängig von westlichen Darlehen, die meist vom IWF oder der Weltbank zu harschen und mit politischen Druckelementen versehenen Konditionen verliehen werden, um Länder abhängig und gefügig zu machen. Gaddafi schlug bei der Afrikanischen Union die Einführung eines Gold-Dinar als Leitwährung für den Kontinent vor, der in Konkurrenz zum Petro-Dollar treten sollte.
Mit seinen wirtschaftlichen Aufbauleistungen verbindet sich auch das 1984 begonnene Great-Man-Made-River-Projekt, was eine Förderung riesiger eiszeitlicher Wassereinschlüsse unter der Sahara ermöglicht und schon weitestgehend fertig gestellt war. Damit begann in Nordafrika eine wahre grüne Revolution, mit der die Wasserversorgung in sehr guter Qualität im ganzen Land gewährleistet werden kann. Auch die Bewässerung ganzer Plantagen in der Wüste ist damit sichergestellt, um die Agrarproduktion entscheidend zu erhöhen.
Die Vorbildfunktion Libyens in Afrika war den Herren aus Washington und Jerusalem nicht geheuer und daher versucht sich die CIA seit ca. 30 Jahren in der Schmiedung von Plänen zum Systemwechsel. Eine wichtige Rolle spielte dabei die so genannte „Nationale Front für die Rettung Libyens“ (NFSL), gegründet mit israelisch-amerikanischer Unterstützung. Seit 1988 brachte diese auch einen militärischen Arm ist Stellung, die „Libysche National-Armee“ (LNA). Mit ihren Netzwerken und Demokratie-Export-Stiftungen verfolgt die Finanz-Junta in den USA das Ziel der Entfesslung „bunter Revolutionen“ in Staaten mit aus ihrer Sicht „schlechter Regierungsführung“, um einen Systemwechsel herbeizuführen. Die genannten „libyschen“ Exilorganisationen waren Teil dieser „Revolutions-GmbHs“.
Ein weiterer Schritt für die westliche Konspiration war Gaddafis Verzicht auf Massenvernichtungswaffen im Jahr 2003. Dies war eine wichtige Vorbedingung für die heutigen Ereignisse, denn ein Land mit Atomwaffen greift man nicht gerne an. Von da an war der Revolutionsführer wieder ein gern gesehener Partner im Westen – man wiegte die libysche Volksregierung in Sicherheit.
Wie im Detail die Vorbereitungen der Geheimdienste nun zur Entwicklung des 17. Februar 2011 geführt haben, ist noch nicht restlos klar. Fest steht aber, das die NFSL ausschlaggebende Kraft bei den Revolten am 17.02. war, sowie das sich ausländische Söldner aus Tunesien und Armeeausbilder westlicher Geheimdienste in krimineller Art betätigten und die Demonstrationen in Gewalt umschlagen ließen. Die erste Gewalt ging von diesen Kriminellen aus, die die lokalen Gebäude der Volkskomitees niederbrannten und Polizeistationen angriffen. Jetzt soll auch unter Zuhilfenahme von Al-Kaida, die bei Gaddafi nichts zu lachen hatte, in einem aufzehrenden Bürgerkrieg alles vernichtet werden, was den alternativen nationalen und sozialistischen Kurs der Libysch-Arabischen Volks-Dschamahirija geprägt hat.
Es geht um die Vernichtung einer politischen Alternative in Afrika mit Beispielcharakter. Das Ziel des westlichen Aggressions-NATO-Bündnisses ist die Abhängigkeit Nordafrikas von internationalen Geldströmen und der Ausverkauf der libyschen Wirtschaft an die imperialen Großkonzerne. Dagegen muss der deutsche Widerstand genauso scharf Stellung beziehen, wie gegen die deutsche NATO-Mitgliedschaft, denn wenn Afrika weiter ausgeraubt wird, brauchen wir uns über ständig ansteigende Wirtschaftsflüchtlingsströme nicht zu wundern. Aus unserer eigenen Geschichte wissen wir, was Bombenterror gegen Zivilisten bedeutet. Leisten wir kämpferisch unseren Beitrag, damit die militärische Vormacht des westlichen Blocks gebrochen werden kann!

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