Unter dem Titel „Neutralität oder Krieg – Deutschlands Alternative“ erschien am 11.01.2013 in der National-Zeitung ein Artikel von Dr. Gerhard Frey, den wir in Auszügen zitieren wollen, weil er die Entwicklung der Abhängigkeit Deutschlands und deren Auswirkungen treffend skizziert. Das gerade Stalin sich nach dem Krieg für ein neutrales vereinigtes Deutschland einsetzte, ist ein heute leider wenig bekannter Teil der Geschichte, aber ein wichtiger, um die Teilung des Vaterlandes zu verstehen.
Der Kalte Krieg der ersten Kriegsjahre gab den drei in der Bundesrepublik Deutschland vereinten Zonen der westlichen Besatzungsmächte die Chance zu einer auch wirtschaftlichen Erholung. Trotz aller Entrechtung wurde Westdeutschland ein immer mehr beachteter Faktor in der Staatengemeinschaft. Die Großmacht Sowjetunion unternahm das Menschenmögliche, um durch das wiederholte Angebot der Neutralität die Westdeutschen von einer Politik der Unterordnung unter den Vereinigten Staaten von Amerika wegzubringen.
Lehren aus den Leiden
In seiner Botschaft vom 13. Oktober 1949 schrieb Sowjetdiktator Josef Stalin: „An den Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik, Herrn Wilhelm Pieck und an den Ministerpräsidenten der Deutschen Demokratischen Republik, Herrn Otto Grotewohl. Gestatten Sie mir, Sie beide und in Ihrer Person das deutsche Volk anlässlich der Bildung der Deutschen Demokratischen Republik und anlässlich Ihrer Wahl zum Präsidenten bzw. Ministerpräsidenten der Deutschen Demokratischen Republik zu beglückwünschen.“ Dann heißt es in Stalins Ausführungen recht parallel zu den damaligen Empfindungen auch der deutschen Nation: „Die Erfahrung des letzten Krieges hat gezeigt, dass das deutsche und das sowjetische Volk in diesem Krieg die größten Opfer gebracht haben, dass diese beiden Völker in Europa die größten Potenzen zur Vollbringung großer Aktionen von Weltbedeutung besitzen. Wenn diese Völker mit gleicher Anspannung der Kräfte ihre Entschlossenheit bekunden werden, für den Frieden zu kämpfen, mit der sie den Krieg führten, so kann der Friede in Europa als gesichert betrachtet werden … Ich wünsche Ihnen Erfolg auf Ihrem neuen, glorreichen Wege. Es lebe und gedeihe das einheitliche, unabhängige, demokratische, friedliebende Deutschland!“ Es bleibt wohl für immer umstritten, ob der von Stalin gewünschte und geförderte Kurs eines neutralen Deutschland der vier Besatzungszonen schließlich zu einem lebenskräftigen, souveränen Staatswesen, womöglich mit positiver Ausstrahlung auf ganz Mitteleuropa geführt hätte. Der CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler Dr. Adenauer war gebannt von der Sorge vor einer irreparablen Bolschewisierung, während der gesamtdeutsche Minister Jacob Kaiser die Einordnung von Westdeutschland als US-Satellit und von Mitteldeutschland als Anhängsel der UdSSR entschieden ablehnte. Kaiser zog gegenüber dem fintenreichen und mit mehr Machtmitteln ausgestatteten Adenauer den Kürzeren. (…) Wo ist der Nutzen für Deutschland, wenn wir uns im Nahen Osten ganz und gar gegen den Willen der Bundesbürger als Partei an die Seite Israels stellen? In beschämendem Größenwahn kündigt Bundesverteidigungsminister de Maiziere an, es gebe kein Ort auf der Erde, wo die Bundeswehr nicht eingreifen könne.
Selbst auf dem Höhepunkt deutscher Machtentfaltung im Zweiten Weltkrieg kam Hitler nicht auf die Idee, gegen Syrien deutsche Truppen zu entsenden. Heute, da die Bundesrepublik schwächer denn je ist, begeistern sich Merkel und de Maiziere – ohne Widerstand seitens der Bundestagsparteien – für die sich soeben vollziehende Stationierung von Patriotraketen-Batterien unter dem Befehl der Bundeswehr. Dabei hat die Bundesrepublik dort keinerlei direkte oder indirekte Interessen. Dass auf diese Weise Deutschland in einen großen Krieg geraten könnte, berührt die in Berlin Führenden nicht. Wichtiger sind todgefährliche Nadelstiche gegen Russland.Russland als Lebensversicherung der Deutschen
Für im Bundestag versammelte Repräsentanten aller Parteien – mit Ausnahme eines Teils der Kommunisten – sind die nachhaltigen Mahnungen des genialen Reichsgründers Otto von Bismarck offenkundig unverständlich, in fremde Konflikte keinesfalls einzugreifen. (…)
Heute existiert keinerlei logisches Argument, um Mitteleuropa in Kriege zu führen, in denen wir nichts gewinnen, aber alles verlieren können. Die Ausflucht, Deutschland sei zu klein oder zu groß, um neutral zu bleiben, ist blühender Unsinn. Die Schweiz und Irland, Spanien und Portugal, Schweden und selbst ein Zwerg wie Liechtenstein haben im Zweiten Weltkrieg gezeigt, wie man Verluste der eigenen Bevölkerung vermeiden kann, während Millionen sterben müssen. Selbst Giganten wie China, Indien und Brasilien verschonen ihre Völker vor Kriegen. Die größte Sünde der deutschen Außenpolitik ist das Desinteresse an unserem alten und bewährten Freund Russland. Die Existenz seines riesigen Landes ist für uns eine Art Lebensversicherung. Dabei darf es keinerlei Rolle spielen, wer in Moskau oder Petersburg herrscht und ob die dortige Politik uns gefällt oder nicht.
Der Artikel unterstreicht noch einmal die Position, unseren außenpolitischen Blick konsequent nach Osten zu richten! Immer, wenn Deutsche und Russen in der Geschichte zusammengehalten haben, ergab sich für beide Völker eine Phase des Aufblühens und der Stabilität. Dieses Verbindung erneuert würde auch heute dazu führen, die stärkste antiimperialistische Säule auf dem europäischen Kontinent zu bilden.

1. Juli 2013 at 15:59
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