AiP-Delegation bei der Eröffnung der Nordkorea-Filmwoche

Programm der Filmwoche

Programm der Filmwoche

Am Montag, den 17.02.2014 begann die zweite Nordkorea-Filmwoche in Berlin. Innerhalb dieser Woche werden täglich Filme aus der Volksrepublik gezeigt. Auf Einladung der Botschaft der DVRK nahm eine Delegation der Antiimperialistischen Plattform Deutschlands an diesem kulturellen Ereignis teil. Vorgeführt wurden und werden die Filme im Kino „Babylon„, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin.

Der Eröffnungsfilm wurde unter dem Namen Comrade Kim goes Flying präsentiert. Es handelt sich um eine europäisch-nordkoreanische Co-Produktion über das Bergarbeitermädchen Kim Yong Mi, die gegen alle Widerstände ihren artistischen Traum vom fliegen am Trapez verwirklicht. Die Umsetzung lässt sich am ehesten als Komödie klassifizieren. Insbesondere die Kraft der Arbeiterbewegung, die Kim Jong Mi letztlich ermutigt, ihr Ziel zu erreichen, hat eine sehr lebhafte und interessante Charakterzeichnung. Aufgelockert wird die Darstellung durch schöne Animationen im koreanischen Stil. In den Dialogen kommen Charme und Witz nicht zu kurz und so kann man resümieren, dass es sich um ein sehr gelungenes Pilotprojekt handelt.

Trapez-Artisten aus dem Eröffnungsfilm "Comrade Kim goes Flying"

Trapez-Artisten aus dem Eröffnungsfilm „Comrade Kim goes Flying“

Nach dem Ende der Vorführung stellten sich zwei Mitarbeiter von Korfilm den Fragen des Publikums. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Schauspieler im Film Laienschauspieler waren, also der Pyongyanger Sport-Universität und den Arbeitern Koreas entstammen. Zur Anwendung kam eine europäische Schnitt-Technik, die man dem Film ansah. Weiterhin erklärten Mitarbeiter von Korfilm, dass diese Produktion auch in Südkorea gezeigt werden durfte, was aufgrund der harrschen anti-nordkoreanischen Gesetze ein Novum darstellte. Eine weitere Frage offenbarte die Schere der westlichen Propaganda im Kopf eines Zuschauers, der wissen wollte, ob es aufgrund des „fröhlichen Inhalt des Films, mit lächelnden Menschen, einem stolzen Arbeiterkollekiv, den bildlich verkörperten Stolz auf die Nation“ zukünfig auch andere Filme zu erwarten seien, die „mehr die Realität des Landes“ zeigen. Als wenn in westlichen Komödien und Unterhaltungssendungen die politischen und wirtschaftlichen Tragöden der Arbeiter ernsthaft thematisiert würden.

Die Resonanz war aber trotzdem insgesamt positiv und die Vorführung erntete großen Applaus. Neben der Internetseite des Films gibt es auch eine Facebookseite mit weiteren Informationen und Fotos. Bis zum Jahr 2015 sind nur Kinovorführungen des Films vertraglich zulässig.

Im Gegensatz zur ersten nordkoreanischen Filmwoche mit sehr wenigen Zuschauern war der Saal zu dieser Eröffnung gut gefüllt und wir können jedem, der sich einen Einblick in die (Film)Kultur dieses spannenden Landes verschaffen will, nur empfehlen, die Vorstellungen zu besuchen. Im Anschluss nutzte die AiP-Delegation noch die Gelegenheit, beim Sektempfang mit dem Mitarbeiter von Korfilm vom Kulturministerium der DVRK ins Gespräch zu kommen. Dabei konnten weitere Hintergrundinformationen ausgetauscht und Absprachen getroffen werden.

V.l.n.r. Manuel Ochsenreiter, Klaus Kolberg, Michael Koth, Kim Chol Su

V.l.n.r. Manuel Ochsenreiter, Klaus Kolberg, Michael Koth, Kim Chol Su


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